Texte zu pädagogischen Themen von MenschenBildung - Kindern begegnen
Kinder artgerecht halten, statt lange Debatten über Bildung und Erziehung führen
Wer weiss überhaupt was ein Kind ist und welche Bedürfnisse es hat? Wer hält mit streicheln der Bildschirme mal länger inne und wendet sich mit voller Aufmerksamkeit dem Nachwuchs zu? Wir haben Vorstellungen was aus unsern Kindern werden soll, die leistungsorientierte Förderung beginnt immer früher. Kinder sind aber erst mal Kinder. Sie brauchen Bindung und Geborgenheit, also viel Zeit mit uns. Sie müssen ihre Sinne und ihre Motorik entwickeln, auch als Voraussetzung für spätere intellektuelle Leistungen. Dazu brauchen sie tragende Beziehungen, viel Bewegung und Spielzeit mit andern Kindern.
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„Stell dir vor ein Kind kommt zur Welt und es ist niemand zuhause“
Welchen Empfang bieten wir unseren Kindern?
Nicht die trotzigen Kinder sind die kleinen Tyrannen in unserem Alltag. Es sind die Smartphones, Tablets & Notebooks. Sie ziehen immer mehr Menschen dauerhaft in ihren Bann und zerstören unsere Beziehungen und Gemeinschaften. Kinder bräuchten aber unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und vielfältige Erfahrungen fern aller Bildschirme. Denn wie wir sie bei ihrer Ankunft auf unserer Welt empfangen und begleiten, prägt sie fürs ganze Leben.
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Hurra, hurra, die Schule beginnt!
Wie Schulen zu Lebensorten werden, wo die Kinder gerne hinwollen
„Stell dir vor: Ich habe einen Sohn, der jeden Tag freudig zur Schule geht. Er geht in eine Schule ohne Noten, ohne Selektion und hat nie obligatorische Hausaufgaben. Sein Lehrer arbeitet mit viel Herzblut und Erfahrung - ohne Druck, aber mit viel Sog. Täglich nehmen die Kinder ihre Hefte freiwillig nach Hause um weiter zu arbeiten. Sie geniessen das richtige Mass an Beziehung, Führung und Freiheit und lernen, ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.“
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Werdet Täter!
Gute Schulen brauchen autonome Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Stärken einbringen und den Mut haben, das zu tun, was sie für richtig halten
„Das Unterrichten, die Kinder, das gefällt mir am Lehrerberuf. Auf alles andere könnte ich gut verzichten.“ Als Sohn einer Lehrerfamilie wurde mir dieses „Mantra“ schon an der Wiege vorgesungen und ich kenne bis heute kaum eine Lehrkraft, die sich nicht in dem Sinn äussert.
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Langeweile – oder wie uns die digitale Unterhaltung Freizeit und Freiheit raubt
Langeweile ist der Erzfeind der Spassgesellschaft. Wir leben in Multimedia, dem Land des Konsumüberflusses das uns mit immer neuen Verlockungen verspricht: Kauf dir immer das Neuste, dann wirst du weiterhin glücklich sein und ein spannendes Leben führen.
Eigentlich wissen wir doch aber längst, dass auch der beste Film oder das tollste Produkt unsere innere Leere nicht füllt. Konsum macht nicht satt und zufrieden, er ist eine Dauerenttäuschung, die uns von uns selber und dem wirklichen Leben entfremdet.
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Die Schule als Ausgleich zur Lebenswelt der Kinder
Letzte Woche traf ich an einem Bach in unserer Umgebung einen ca. 8-jährigen Jungen der gerade im Sand einen Turm baute: „Das ist der schiefe Turm von Pisa!“ sagt er. „Ah ja“, sage ich, „warst du da schon mal?“„Nein“, meint er, „aber ich muss den immer sprengen.“ „Wieso sprengen?“ frage ich erstaunt. „Ich weiss auch nicht, das ist einer der Jobs in meinem Sprengsimulator“.
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Schule: Letzte Gemeinschaftsinsel in der individualisierten Welt
In unserer Evolutionsgeschichte lebten wir Menschen zu 99% als Jäger und Sammlergemeinschaften in mobilen Gruppen von 50-150 Stammesmitgliedern. Vor 10‘000, in manchen Gegenden Europas erst vor 4‘000 Jahren begannen die Menschen sesshaft zu werden, Ackerbau- und Viehzucht zu betreiben. Damit begann der Mensch auch damit die Welt zu besitzen, in Territorien aufzuteilen und diese zu verteidigen oder zu vergrössern. Das wirkliche Gefühl von sozialer Nähe und Geborgenheit erweiterte sich aber so nicht auf die Ebene von Königreichen oder Nationalstaaten. Die gefühlte Gemeinschaft blieb das Dorf oder das Stadtquartier, also immer noch die vertraute Gruppengrösse der früheren Stammesgruppen.
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Psst! Ich verrate es euch allen: Das Geheimnis des Lernens
Soll ich euch das Geheimnis verraten, wie Lernen gelingt ? Ähhm, ich muss mir das noch überlegen – weil: Gerade im Schulbereich ist das noch nicht offiziell bekannt. Viele Lehrkräfte wüssten es eigentlich, aber dieses Wissen wird noch selten konsequent umgesetzt. Denn das wäre neu und man hofft immer noch, Lernen könnte auch so funktionieren, wie man es bisher immer getan hat an den Schulen.
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Ob ich mitwirke kann ich nur selbst bestimmen
Dafür dass Partizipation wirklich stattfindet, sorgen nicht geschaffene Strukturen, sondern die Qualität der gelebten Beziehungen
Liebe Kollegin, lieber Kollege
„Grundsätzlich sage ich, was du zu tun hast. Die Unterrichtsplanung und Gestaltung der Schule ist Chefsache. Wir laden dich aber gelegentlich zu einer Sitzung ein, an der du deine Wünsche und Ideen einbringen kannst.“
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Probleme mit Kindern sind oft unsere eigenen
Immer wieder nehme ich im Alltag wahr, wie tief wir alle in unseren eigenen Positionen und
Blickwinkeln gefangen sind. Ich halte es oft kaum aus, wie mit Kindern umgegangen wird. Kaum verhält sich ein Kind nicht nach unseren Vorstellungen, sind sofort wir Erwachsenen die verletzten Kinder und versuchen, unsere Vorstellungen mit Gewalt durchzusetzen.
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Leistung aus Mangel – was uns zur Ausbeutung der Welt und uns selbst antreibt
Auch ich wiederhole in meiner Arbeit das aus meiner Sicht Wahre und Wesentliche immer wieder. Und, wie Goethe, sehe ich keinen Grund, damit aufzuhören.
Einer der grössten Irrtümer unserer Zeit, wenn nicht der grösste überhaupt, sehe ich darin, dass Arbeit und Karriere das Wichtigste im Leben sein sollen, dass das damit verdiente Geld oder der damit erlangte Status uns glücklich machen oder erfüllen.
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